Voller Vorfreude machte ich den ersten Aufguss bereit. Die Tasse erstrahlt in einem wundervollen gold-orange, doch dann folgte erstmal Ernüchterung. Ja, der Tee ist gut, aber irgendwie hatte ich mehr erwartet. Für meinen Geschmack etwas zu mild. Leicht erdig-süßlich, aber nicht außergewöhnlich. Hatte ich zu wenig Tee genommen? Oder hatte ich die Ziehzeit mit einer Minute doch zu kurz angesetzt? Oder hatte ich noch einen Nachgeschmack vom Abendbrot im Mund? Eine Mischung aus allem?
Egal was es war, der zweite Aufguss mit minimal längerer Ziehzeit war kein Vergleich und sollte für die Enttäuschung mehr als entschädigen. Der Tee ist vollmundig, süßlich mit leichten Anklängen von Karamell, wobei immer etwas Erdigkeit mitschwingt, ohne dass es zu viel wird. Der Geschmack hält sich unheimlich lange im Mund und wärmt von innen heraus. Beim dritten Aufguss kommt für mein Empfinden eine leichte Honignote hinzu, die sich sehr gut einpasst. Auch der vierte und der fünfte Aufguss variiert noch, wobei ich ehrlich gestehen muss, dass ich nicht genau weiß, wie es beschreiben sollte. Dafür fehlt mir dann eben doch noch noch die Erfahrung in der Beschreibung von Verkostungen ;) Ab dem fünften Aufguss verliert der Geschmack langsam an Intensität, ist aber trotzdem noch sehr lecker.
Fazit:
Ein wirklich toller und vielschichtiger Oolong, der sich rein geschmacklich sicherlich in die Reihen meiner Lieblinge einordnen wird. Allerdings ist er mit 24,90€ für 100g auch nicht gerade der Günstigste. Definitiv kein Tee für den Alltag, wenn man sich aber mal etwas besonderes gönnen will und die Zeit mitbringt sich ihm richtig zu widmen, findet man hier ein richtiges Teejuwel.
Verkostet wurde diesmal mit einem Yixing-Kanne
Das trockene Blatt
Zweiter Aufguss
Das nasse Blatt
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